Warum die Frauenzeit „WEIBSEIN“ heißt

WEIB ist im Grunde eines der wenigen Worte, das eine starke, selbstbewusste oder eigenwillige Frau konnotiert.

Die Bezeichnung „Weib“ trägt jedoch in besonderer Weise auch die teilweise stark abgelehnten Aspekte des Weiblichen, so wie Frau möglichst nicht oder zumindest möglichst im kontrollierten Rahmen sein soll (z.B. wild, dunkel, mystisch, vielschichtig, verwoben, lassend, und damit auch noch wirkmächtig). Die einst neutrale Bezeichnung „Weib“ als Gegenüber zum „Mann“ erhielt über lange Zeiträume hinweg eine enorme Bedeutungsverschlechterung, so wie weibliches Sein selbst in fast allen Bereichen der gelebten Realität, bis heute. Mit den historisch verpönten bis geächteten und damit ausgeschlossenen Aspekten des Weiblichen tun selbst wir – modernen – Frauen uns schwer, oft ohne es zu bemerken.

Die kultivierte „Frau“ scheint erstmal dem Mann ebenbürtig. Doch sie lebt vorwiegend nach den Gesetzen des Männlichen, sie hat vom „Herrn“ Würde und Rechte eingeräumt bekommen. Die Eigenschaft „fraulich“ klingt (in meinen Ohren) interessanterweise eher bieder und gar nicht kraftvoll. Ihr fehlt das echte, unergründliche Powervolle des WEIBs, das süße Wissen aus der inneren Tiefe…

Das laut ethymologischen Wörterbuch vermutlich aus dem Indogermanischen entstandene „ueip“, was „drehen, sich schwingend bewegen“ bedeutet, soll an „die sich geschäftig hin und her bewegende Hausfrau“ angelehnt sein. Aha.

Könnte es nicht auch die Tanzende, die Umsichtige oder Vielseitige sein?

Ich mag das Wort WEIB. Sie hat Kraft.

Im Seminar „WEIBSEIN“ wollen wir auf heilsame Weise verlorene und vergessene Anteile aus Ablehnung und Herabsetzung befreien, sie würdigen, Weiblichkeit beseelen, verkörpern und lustvoll feiern. Es geht um unsere pure Präsenz und Durchwebung mit unserer innewohnenden Liebe. Verkörpert fühlen, und von hier aus ins Tun kommen, das ist der weibliche Weg. So schlicht und so unermesslich kostbar.

Die Welt braucht weibliche Qualität mehr denn je für ihre Ganzheit, für eine natürliche Rückverbindung zur Erde, für Balance mit dem ebenso wesentlichen und kostbaren Männlichen, für wache und liebevolle Beziehungen jenseits von Leistungsdruck und Härte, für die tief verkörperte Einladung zum Frieden.

WEIBSEIN ist komplex, und so sind meine erläuternden, begrenzten Worte hier nur wie ein Schlüsselloch mit Blick in unermessliche Räume voller Schätze….

Inklusivität beim WEIBSEIN:

Alle Frauen, egal welcher Farbe, welchen Alters, welcher Fähigkeiten, sexueller Orientierung und Hintergründe. Auch wenn das Seminar speziell für diejenigen ist, die sich als Frauen wahrnehmen, habe ich tiefen Respekt für Männer und auch alle, die eine andere geschlechtliche Orientierung haben und stehe für die Wichtigkeit der Heilung zwischen den Geschlechtern und für die Integration und Balance weiblicher und männlicher Anteile bei Frauen und bei Männern. Wenn wir im Kreis der Frauen zusammen kommen, dann verbinden wir uns und nähren eine Quelle der Weisheit und Heilung, die zum Wohle aller Wesen ist.

 

Nun zum Bild:

Schaut, wie die Königin der Nacht archetypisch weibliche Aspekte in ihrer mit dem Verstand nicht zu ergründenden Vielfalt verkörpert; dunkel, verwoben, nimmt Raum ein, schützt sich (stachlig), geheimnisvoll, einmalig, magisch schön, unbestechlich, absolut dem Moment verpflichtet, denn sie blüht nur 1 Nacht…

 

Interessante Links zum Thema:

Weib – Wikipedia Eintrag

TAZ-Beitrag zum Buch „Natürlich Weiblich“ von Christa Mulack

Projekt Lektorat – Vom Weib zur Frau

 

Die blühende Königin der Nacht als Symbol für Weibsein